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Das Zweite Vatikanische Konzil mahnt die Theologen,
sich jenen Zeichen der Zeit zu öffnen, die zu einem tieferen
Verständnis der Offenbarung Anlaß bieten. Während
die traditionelle Theologie Gott mit den Prädikaten der Unveränderlichkeit
und Leidensunfähigkeit belegte, entwickelte sich unter dem Eindruck
der Schrecken des Zweiten Weltkriegs eine «Theologie des Schmerzes
Gottes».
Die vorliegende Untersuchung entnimmt dem Werk Hans Urs von Balthasars hermeneutisch und theologisch weiterführende Perspektiven. Dabei legt sie den Akzent auf die trinitätstheologischen Implikationen und versucht, in der analogen Verhältnisbestimmung von immanenter und ökonomischer Trinität das Deuteprinzip zu benennen, innerhalb dessen der Verfasser verantwortlich von einem göttlichen Leiden sprechen zu können glaubt. Er leistet damit nicht nur einen Beitrag zur Rezeption der «Theodramatik», in deren Mitte er Balthasar vom leidenden Gott sprechen sieht. Er bereichert die ökumenische Diskussion um beachtenswerte Aspekte, läßt mögliche Einwände zu Wort kommen und führt vor jenes Geheimnis, das «unter den Geheimnissen unseres Glaubens vielleicht das verehrungswürdigste» (Reinhold Schneider) ist.
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