Zum erstenmal werden hier Gregors meisterhafte Auslegungen zweier mächtiger
Visionen des Propheten Ezechiel dem deutschsprachigen Leser zugänglich
gemacht. Im ersten Buch die Eingangsschau mit ihren Fabelgestalten,
die wir aus der frühchristlichen Ikonographie des Ostens wie des
Westens kennen: die ineinandergefügten rollenden und schwebenden
Räder, die geflügelten Lebewesen, das kristallene Firmament
usf. Im zweiten Buch die Tempelstadt auf dem Berg mit ihrer «unvorstellbaren»
Architektur, deren Zahlensymbolik neben Augustins «De Musica»
die gotische Baugeometrie entscheidend mitgeformt hat. Gregor erweist
sich in seinem letzten und wohl auch reifsten Werk als einer der bedeutendsten
Theologen des geistlichen Lebens, dessen altrömische Sprachgewalt
und kraftvolle Bildhaftigkeit des Ausdrucks über fünfzehn
Jahrhunderte hinweg nichts von ihrer Faszination eingebüßt
hat.
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