Seit seinen frühen Studien über die Geschichte der Soziologie und der Geisteswissenschaft ist Robert Spaemann vor allem durch markante, programmatische Aufsätze zu Fragen der Ethik, bzw. der Moraltheologie und des Gottesbegriffs hervorgetreten, die aus profunder Sachkenntnis und persönlichem Verantwortungsbewußtsein sich nicht selten quer zu den gängigen Meinungen stellen. Die wichtigsten dieser Kundgebungen sind hier gesammelt. Spaemann analysiert «Mystik und Aufklärung», Verhältnisprobleme von «Christlicher Religion und Ethik», «Theologie und Pädagogik» und stellt die Frage nach dem eigentlichen Gehalt der Moraltheologie. Diese Beiträge werden von zwei weiteren Fragestellungen umklammert, derjenigen nach «der Bedeutung des Wortes ‹Gott›» und der nach dem «Sinn des Leidens».
Philosophie und bedachtes Christentum erfahren in Spaemanns Denken eine Symbiose, eine zeitnahe, aktuelle und gesellschaftskritische Dimension, die über das bloß «Zeitgenössische» hinausgeht.