Adrienne von Speyr

Das Licht und die Bilder
Elemente der Kontemplation




21986, 122 Seiten, gebunden
Euro 9.-; SFr. 18.-

ISBN 978 3 89411 251 6


Dieser kleine Band kreist um die höchsten und weitgespanntesten theologischen Voraussetzungen des betrachtenden Gebetes. Wie bei Thomas von Aquin wird das Ganze beherrscht vom Zueinander von «Licht» (lumen) und «Bild» (species).
Gottes Offenbarung ist zweierlei: Einmal Mitteilung seines ewigen Lichtes der Wahrheit, des Lebens, der Liebe, das uns sichtbar und anschaubar wird in Jesus Christus («Ich bin das Licht der Welt»). Modalitäten dieses in die Welt sich ergießenden Lichtes göttlicher Wahrheit und Liebe sind aber auch die «Schatten» und die «Nacht des Kreuzes», die, wie Adrienne von Speyr darlegen kann, auch in der christlichen Kontemplation nicht fehlen.
Das zweite Grundprinzip ist das des Bildes, das man hier umschreiben könnte als eine konkret-anschauliche «Wahrheitsentsprechung» zwischen Himmel und Erde. Die Offenbarung ist Offenbarung des Himmels auf Erden, denn Christus, als menschgewordener, gestorbener, aber auferstandener und zum Himmel gefahrener Sohn und Bild des Vaters, hebt die Aussage, die er ist und die er in tausend Worten, Taten, Gebärden und Gebeten auseinandergefaltet hat, durch seine Rückkehr zum Vater nicht auf. Vielmehr breitet er den Bildraum, in welchem sich echte Kontemplation erst wirklich entfalten kann, über die ganze Schöpfung aus. Denn diese ist vom erschaffenden Vater auf den Sohn hin angelegt worden und bedarf des Sohnes, um in ihrem endgültigen Sinn betrachtet und gedeutet zu werden.