Diese Schrift, die der hl. Ambrosius in schwerer Zeit seinen Mailänder
Gläubigen als eine Folge von Homilien hielt, ist bisher in keiner
deutschen Väterausgabe erschienen. Da unsere heutige Situation
der damaligen mit ihren Kriegen, Flüchtlingen, Seuchen, mit ihrem
innerkirchlichen Streit (Arianer) samt Kirchenbesetzungen usf. in vielem
sehr ähnlich ist, lohnt es sich, diesem Kirchenvater, wie die Gläubigen
damals, in Geduld zuzuhören.
«Mit der Wahl dieses Themas
zeigte sich Ambrosius als ein Mann der seelsorglichen Praxis, die für
die geistige und seelische Not der ihm anvertrauten Gläubigen zur
rechten Zeit ein tröstendes und heilendes Wort findet».
Ausgehend von allgemeinen, philosophischen und theologischen Erwägungen
über die verschiedenen Arten des Todes und der Frage, ob der Tod
ein Übel oder ein Gut sei - wobei Ambrosius souverän auch
die heidnischen Denker und Dichter zu Wort kommen läßt -,
führt er in einem großen Crescendo die «himmlischen
Stufen» hinan in die christliche Glaubensüberzeugung, daß
der Tod Heimgang, ja letzte Erfüllung ist und nicht gefürchtet
zu werden braucht, sondern ersehnt werden darf.
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