Die Vergebungsbitte von Papst Johannes Paul II.
am Aschermittwoch des Heiligen Jahres 2000 ist Ausdruck des ungebrochenen
Glaubens der katholischen Kirche als einer auch in Schuld solidarischen
Gemeinschaft an die in Jesus Christus erfolgte und angebotene Versöhnung
der Menschheit mit Gott.
Die Internationale Theologische Kommission hat den Auftrag erhalten,
diesen Akt der Vergebungsbitte mit einer wissenschaftlichen Studie
vorzubereiten und in seinem tieferen Sinn zu erläutern. Die vom
Papst angestrebte «Reinigung des Gedächtnisses» bedeutet
eine selbstkritische Auseinandersetzung mit der eigenen, durch die
Sünde entstellten Vergangenheit. Damit ist nicht ein Sich-rein-Waschen
gemeint, das auf ein Verdrängen oder bloßes Vergessen von
Schuld hinausläuft und einen endgültigen Schlussstrich unter
die Vergangenheit ziehen will. Ziel ist eine «versöhnte
Erinnerung» an die Wunden, die man sich selbst und anderen in
der Vergangenheit zugefügt hat.
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