Herbert Meier

Das Erhoffte will seine Zeit
Gedichte und Prosa

Mit einem Nachwort von Alois M. Haas



2010, 168 Seiten, gebunden
Euro 22.-; SFr. 33,-

ISBN 978 3 89411 411 4


«Die Gedichte Herbert Meiers sind voller Hinweise darauf, wie sehr Spuren in den Zeitläufen auf eine Integration deuten, in der sich das Erhoffte, nachdem es sich seine Zeit – in menschlichen Lebensläufen und Generationen – genommen hat, erfüllen wird. Antrieb in all dem ist die auch in einer entgötterten Welt nicht verstummende Sehnsucht, die sein Oratorium Dem Unbekannten Gott durch alle Gefahren und Hoffnungslosigkeiten hindurch trägt: Der immer Gesuchte, / endlich Offenbare – / Gott ist mitten unter uns.» (Alois M. Haas)

«‹Das ist doch das wunderbare Paradox, Freunde›, rief Origenes aus. ‹Wir bekennen einen Gott, der Sprache hat. Und doch wohnt er im Unsagbaren. Am Anfang war in der Tat das Wort. Aus der Betrachtung dieses Ereignisses schreibe ich, aber im Wissen, dass alles, was ich rede und schreibe, Stückwerk ist. Und immer wieder stehe ich an dem Ungrund, wo das Unsagbare beginnt. Und doch, selbst um das zu sagen, brauche ich Wörter, hinfällige Wörter, archäologische Wörter… Der Buchstabe aber stirbt, das Wort nicht. Der Geist belebt es wieder, und das zu jeder Zeit und immer neu.› ‹Von welchem Wort reden Sie jetzt?› fragte András. ‹Von dem, das am Anfang war.› Was mich in diesem Augenblick traf, kann ich nicht sagen. Ich wusste auf einmal, gegen dieses Wort kommt nichts an. Es schützt auch meine Sprache.» (Aus dem Prosastück Der Besuch des Origenes)