Josef Pieper (1904-1997) und Hans Urs von Balthasar (1905-1988) gehören zu den herausragenden katholischen Intellektuellen in der Philosophie und Theologie des 20. Jahrhunderts. Jedem auf seine Weise, und darin einander freundschaftlich verbunden, geht es um einen lebenswirksamen Zugang zur Wahrheit des katholischen Glaubens. Ihre Korrespondenz umfasst die Jahre 1934-1937 und eine zweite Phase ab 1948 bis zum plötzlichen Tod von Hans Urs von Balthasar im Juni 1988.
Besondere und heute erneut aktuelle Schwerpunkte ergaben sich aus der damaligen Situation von Theologie und Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965). Erhellend ist hier die kritische und besorgte Bewertung insbesondere der deutschen Versuche einer Neubestimmung des Amtspriestertums in der Kirche. Immer wieder geht es dabei auch um den Einfluss von Karl Rahner und Joseph Ratzinger. Der Briefwechsel ist so nicht bloß ein gewichtiges, kirchengeschichtlich aufschlussreiches Dokument, sondern vor allem ein Zeugnis persönlicher Verbundenheit im gemeinsamen Eintreten für die Erneuerung des katholischen Glaubens.

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