JOHANNES VERLAG EINSIEDELN


 

 

Henri de Lubac
Buddhistische Nächstenliebe


Aus dem Französischen übertragen von Susanne Greiner


2025, ca 100 Seiten, gebunden
ISBN 978 3 89411 472 5


Henri de Lubacs Schrift Aspects du Bouddhisme erschien 1950 und bestand aus drei Beiträgen, von denen der erste Text La charité bouddhique hier in deutscher Übersetzung vorgelegt wird.
«Wer keine Liebe hat, hat keinen Schmerz.» Mit diesem Zitat ist das Thema dieses ersten Aufsatzes genannt: Es geht um die Frage, in welcher Beziehung die buddhistische Nächstenliebe zur christlichen Nächstenliebe steht, ob der Buddhist zu einer liebenden, gütigen Begegnung mit seinem leidenden Mitmenschen fähig ist, einer Begegnung, der im Christentum immer auch die Liebe Gottes vorausgeht.
De Lubac begibt sich in seinem Beitrag tief in die östliche Philosophie und Religionsgeschichte hinein und zeigt, dass die buddhistische Liebe im letzten gegenstandslos bleibt, da der Buddhist die Existenz eines wahren Du, das als dieses Du von Gott und dem Nächsten geliebt wird, nicht kennt.
Das Gespräch mit anderen religiösen Traditionen, «die die Suche nach Gott und seinem Willen teilen, der immer und ausschließlich der Wille der Liebe und des Lebens für Männer und Frauen und für alle Geschöpfe ist», ist auch Papst Leo XIV. ein Anliegen: «Heute ist die Zeit des Dialogs und des Brückenbaus» (20. Mai 2025). Henri de Lubacs La charité bouddhique gibt eine Hilfestellung zur Unterscheidung der Geister: Es gilt, die religiösen Traditionen genau zu studieren und dem Osten wie dem Westen das je Eigene zu lassen.